Der Band beleuchtet den Werdegang und das Wirken des Komponisten Joseph Friebert (1724-1799), der 1763 als Hof- und Domkapellmeister nach Passau engagiert wurde und dort unter drei Fürstbischöfen das musikalische Leben maßgeblich prägte. Dabei wird der politische, religiöse wie kulturelle Kontext ebenso untersucht wie die Musik- und Theaterpraxis am Hof und bei den reisenden Theatergesellschaften - jene von Felix Berner brachte das Werk 1778 zur Uraufführung. Analysen erfolgen zum Serail, dessen Musik lange als verschollen galt und erst 2005 wiederentdeckt wurde, aber auch zur Tradition der Stücke im orientalischen Serail unter musikalischen, dramaturgischen und stoffgeschichtlichen Perspektiven. Besonderes Interesse gilt der Verbindung zu W. A. Mozarts Zaide (1780).
Matthias J. Pernerstorfer studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und München. DOC-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (2003-2005), Dissertation zu Menanders 'Kolax' (2005). Von 2005 bis 2006 Mitarbeiter am Da Ponte Institut, seit 2007 Mitarbeiter des Don Juan Archivs Wien, seit 2009 Projektleiter, seit 2011 Direktor.