Warum haben sich verschiedene Zivilisationen wirtschaftlich so unterschiedlich entwickelt? Weshalb gelang im Westen die Überwindung der Massenarmut, nicht aber in anderen Kulturkreisen, z.B. in den asiatischen Hochkulturen?
In seiner Untersuchung identifiziert der Bonner Soziologe Erich Weede Merkmale der jeweiligen Herrschaftssysteme als entscheidende Determinanten der wirtschaftlichen Entwicklung und zeigt die enge Verknüpfung von politisch-kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren auf. Seine Befunde illustriert Weede in erster Linie am Beispiel Chinas und Westeuropas. Dabei zeigt sich: aus der relativen Schwäche der westlichen Herrscher resultierte ein größerer Respekt gegenüber den Rechten der Untertanen. Gesicherte Eigentums- und Verfügungsrechte von Händlern und Produzenten führten zu einer rascheren wirtschaftlichen Entwicklung.
Weedes neuartiger Ansatz zeigt auch die Rückwirkungen der ökonomischen Entwicklung auf die Politik auf. Überlegungen zu der Frage, wie in der gegenwärtigen Weltlage der wirtschaftliche Fortschritt und damit auch der Frieden auf globaler Ebene gesichert werden kann, runden die Arbeit daher ab.