"Was mir in den Tagen der Kindheit die Burgruinen meiner Heimat waren, in deren alterndem Gemäuer ich oft stundenlange umherkletterte, das ist mir in viel höherem Grade später die eingehende wissenschaftliche Beschäftigung mit dem ganzen, grossen Altertum geworden. Als Knabe träumte ich von der Vergangenheit, als Mann ging mir die Erkenntnis ihres innersten Wesens auf, und je mehr sie mir aufging, desto weniger fühlte ich mich fremd in dieser untergegangenen Welt, desto heimischer ward mir zu Mute.
Was mich vor Allem unwiderstehlich anzog, das waren die grossen Denker, deren Werke uns zum Teil vollständig, zum Teil wenigstens in Bruchstücken noch erhalten sind, und aus denen mir, je vertrauter ich mit ihnen wurde, als unumstössliche Tatsache entgegentrat, dass alles Wahre und Schöne längst vor uns von Anderen schon gedacht worden, ist, und Göthe Recht hat, wenn er uns zuruft:
Das Wahre war schon längst gefunden,
Hat edle Geisterschaft verbunden,
Das alte Wahre, fass' es an!" [...]
Carl Scholl fasst in diesem wundervollen Werk Original - Aussprüche aus den ältesten vorchristlichen Schriftwerken der Chinesen, Inder, Perser, Griechen, Römer und Germanen zusammen.
Dieses Buch ist ein sorgfältiger Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1873.
